Donnerstag, 13 August 2048
Hallo liebes Tagebuch, ich bin es Eliza, falls du dich nicht mehr erinnern solltest. Der letzte Eintrag in dich war ja vor zwölf Jahren, wenn nicht sogar länger. Erstmal Entschuldigung dafür. Doch jetzt bin ich wieder da und heute möchte ich dir von meinem jetzigen Leben erzählen. Inzwischen bin ich verheiratet mit, du erinnerst dich vielleicht an ihn, richtig, Leon. Nun habe ich auch seinen Nachnamen angenommen, der übrigens James lautet. Also kannst du mich jetzt Eliza James nennen. Das klingt ganz gut, denke ich. Entschuldige, ich schweife wieder ab. Mich auf eine Sache zu konzentrieren kann ich immer noch nicht, trotz meiner dreiundzwanzig Jahre. Also schnell zurück zum Thema. Gerade letztes Jahr habe ich meinen Collegeabschluss in Verhaltenspsychologie gemacht, denn ich möchte gerne als Verhaltenspsychologin arbeiten und habe auch schon einen Job im örtlichen Krankenhaus bekommen. Leon und ich wohnen immer noch in der gleichen Stadt, wie damals, als wir noch Kinder waren. Du fragst dich jetzt, als was Leon arbeitet, stimmt’s? Er ist Architekt und arbeitet im größten Architekturbüro unserer Stadt. Deshalb haben wir mit dreiundzwanzig auch schon unser eigenes Haus. Das erste natürlich. Meine Eltern leben ein paar Häuser weiter. Sie haben ihr altes Haus verkauft, um in unserer Nähe sein zu können, falls mal etwas sein sollte, wie sie behaupten. Wobei ich glaube, dass sie mich einfach vermissen und in meiner Nähe sein wollen. Leon und ich lieben uns immer noch sehr und wünschen uns auch irgendwann gemeinsame Kinder. Aber dafür sind wir noch zu jung, vielleicht mit achtundzwanzig oder wenn es gerade passt und noch nicht zu spät ist. Das ist zumindest meine Meinung. Ich weiß nicht, wie Leon dazu steht, aber ich denke, er meint das Gleiche. Meistens reicht ein Blick in sein Gesicht und ich weiß was er denkt. Aber das hat nichts damit zu tun, dass ich ein Vampir bin. Es ist einfach wie eine Verbindung zwischen ihm und mir, die aber erst in den letzten Jahren entstanden ist und soll ich dir noch was verraten? Leon weiß inzwischen, was ich bin. Erst hatte ich Angst es ihm zu erzählen, aber dann war es gar nicht schlimm. Wie er reagiert hat? Gut, er fand es sogar cool, dass ich ein Vampir bin. Er hat es mit dem Satz „Ich fand Vampire schon immer cool.“ begründet. Da war es natürlich um mich geschehen und wir küssten uns. Es war ein ewig langer Kuss. Zumindest fühlte es sich so an. Wie lang er genau war, weiß ich nicht. Niemand weiß das. Unsere Eltern waren auch begeistert, als sie erfuhren, dass wir fest zusammen sind. Sie hatten nur bedenken, dass wir zu jung für eine feste Beziehung sind, doch wir haben ihnen das Gegenteil bewiesen. Einige Jahre später, machte er mir dann den Antrag. Also, wie du hörst, alles bestens bei uns. Es war schön, mal wieder in dich rein zu schreiben und bis irgendwann, tschüss, liebes Tagebuch.
ENDE
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