Callie und Amelie saßen angespannt nebeneinander auf zwei Stühlen. Beide waren schweißgebadet. Heute war Zeugnisausgabe und beide hofften gut abgeschnitten zu haben. Um sie herum hunderte weitere Schüler, die in wenigen Minuten auch ihre Abschlusszeugnisse erhalten sollten. Wie Amelie und Callie. Callie spürte wie Amelie immer nervöser wurde. Doch auch sie musste aufpassen. Denn durch ihren Herzfehler war Stress und Aufregung sehr gefährlich für sie. Normalerweise kannte Callie Tricks um nicht Gefahr zu laufen, deshalb umzukippen. Doch heute halfen auch die nicht. Okay, Callie, einfach atmen, sagte sie sich immer wieder in Gedanken. Glücklicherweise half zumindest das ein wenig.
Callie griff neben sich, aber spürte keinen Wiederstand. Amelie war weg. Callie geriet in Panik. Wo war sie. „Okay, denk nach. Du kennst sie doch, wo könnte Amelie hingelaufen sein.“ Plötzlich wusste sie, wo sie war. Jetzt musste sich Callie nur noch unbemerkt hier wegschleichen. Denn in fünfzehn Minuten war Zeugnisausgabe.
„Amelie, bist du hier! Amelie!“ „Ich bin hier!“ Callie fand Amelie auf einer Bank, im nahegelegenen Park. Wo sie sich immer getroffen hatten, um Hausaufgaben zu machen oder um einfach zu reden. Sie sah völlig fertig aus. „Amelie! Gott sei Dank. Ich habe mir Sorgen gemacht.“ „Entschuldige.“ Amelie schaute betreten zu Boden. „Amelie, du musst dich nicht entschuldigen.“ „A…aber du hast dir doch Sorgen um mich gemacht, oder etwa nicht?“, stotterte Amelie „Natürlich habe ich mir Sorgen gemacht. Du weißt doch wie wichtig du mir bist.“ Amelie lächelte. „Wollen wir jetzt unsere Zeugnisse holen?“ Callie reichte Amelie die Hand. Sie nickte, griff Callies Hand, ließ sich hoch helfen und dann gingen beide zusammen zurück zur Schule.
„Und nun unsere beste Absolventin, diesen Jahres. Mit einem 1,0er Durchschnitt, Callie Addams! Komm zu uns, Callie und lass dir applaudieren.“ Alle klatschten und Callie fühlte sich auf der Bühne und vor allem neben Amelie, die als zweitbeste Schülerin mit einem 1,2er Durchschnitt die Schule abschloss, superwohl.
ENDE
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