Vanessa räumte die Bastelsachen weg. „Das lief ja gut heute, für mein erstes Mal“, dachte sie sich. Den Kindern schien es Spaß gemacht zu haben. Und das war das wichtigste. Nun musste sie sich aber beeilen. Sie musste nachhause. Ihre zwei kleinen Schwestern mussten versorgt werden. Beide stammten aus der zweiten Ehe ihrer Mutter. Und hatten beide das Down-Syndrom. Weshalb sie spezielle Bedürfnisse haben. Vanessa und ihre Familie sind erst vor einem Jahr in die Stadt gezogen. Ihre Mutter hat einen neuen Job. Und zu ihrem Vater und zu dem ihrer Schwestern hatten alle keinen Kontakt mehr. Wegen ihrem neuem Job war ihre Mutter immer seltener zuhause und hatte kaum Zeit für ihre Kinder. Darum musste sich Vanessa um ihre beiden sechsjährigen Zwillingsschwestern kümmern. Diese Woche hatte ihre Mutter Spät, weshalb sie bald los musste. Bis dahin musste Vanessa zuhause sein. Da ihre Schwestern in dem Alter ja noch nicht alleine bleiben konnten.
„Ich bin zuhause“, rief sie, als sie zehn Minuten später in der Wohnungstür stand. In diesem Moment kam ihre Mutter aus dem Schlafzimmer. „Gut, dass du zuhause bist, Vanni. Ich muss gleich los. Und die Mädchen haben noch nicht zu Abend gegessen. Kümmerst du dich darum?“ „Klar Mom“, antwortete Vanessa. „Ich mache ihnen was.“ „Danke Schatz, du bist die Beste.“ Ihre Mutter gab ihr einen Kuss auf die Stirn und verschwand durch die Tür. „Kein Problem, tschau.“ Sie winkte ihr nach und schloss die Tür hinter sich.
"Chelsea, Anni, kommt wir wollen Essen. Es gibt euer Lieblingsessen“, rief Vanessa wenig später und stellte zwei Teller auf den Tisch. „Oh lecker, unser Lieblingsessen“, riefen beide im Chor und begannen zu Essen, nachdem sie sich hingesetzt hatten. „Nur das Beste für meine beiden Schätze“, entgegnete ihre Schwester und setzte sich zu ihren kleinen Schwestern. „Danke Schwester.“ Chelsea und Anni grinsten über beide Ohren und waren schon jetzt über beide Ohren mit Tomatensoße und Nudeln beschmiert. Ihr zwei wieder“, grinste Vanessa und wischte mit einem feuchten Tuch über deren Gesichter. „Erzähl uns was über deinen Tag“, bettelten Chelsea und Anni dann. „Na gut. Aber danach geht es ins Bett. Okay?“ „Ja, versprochen!“ Gut, dann los.“
Danach brachte Vanessa ihre beiden kleinen Schwestern ins Bett und war völlig geschafft. Die beiden brauchen wirklich eine Menge Aufmerksamkeit. Aber das störte Vanessa nicht, denn sie liebte Kinder. Und darum machte sie ja auch das Praktikum und die Ausbildung. Sie konnte sich gut vorstellen, auch in Zukunft mit Kindern zu arbeiten. Nach ihrer Sozialassistentinnenausbildung wollte sie Lehrerin werden. Das war ihr Wunsch. Und das würde sie auch schaffen. Sie freute sich auch schon auf nächste Woche, wenn sie mit den Kindern und Herrn Peters im Kinderheim Osterdeko bastelt. Doch bis dahin genießt sie ihr Praktikum weiterhin. Mit dem Gedanken an diesen Tag rollte sie sich in ihre Bettdecke und schlief ein.
ENDE
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