Fortsetzung: Callie: Alte Feindschaften

Callie war geblendet vom Blitzlicht. Doch trotzdem sah sie sie im Publikum. Jenny, ihre größte Feindin auf ihrer vorherigen Schule. Plötzlich durchzuckte es sie wie ein Blitz. Alte Erinnerungen…

Es war Sommer, doch kein gewöhnlicher. In diesem sollte sich alles ändern. Callie nahm an einem Schreibwettbewerb des Landes teil. Doch sie hätte besser vorher ihr Werk nochmal kontrollieren sollen. Denn Jenny nutzte die Zeit, als Callie gerade nicht im Raum mit den schriftlichen Einreichungen für den Wettbewerb war und manipulierte sie, indem sie Callies Werk gegen einen völlig anderen Text, von sich austauschte. Das jedoch bemerkte Callie zu spät und blamierte sich beim vortragen „ihres“ Textes bis auf die Knochen vor der Jury. Denn Jennys Werk war so schlecht, dass Callie auf dem letzten Platz landete. Und seither auch von der ganzen Schule ausgelacht wurde. Bis sie ein Jahr später dann die Schule wechselte. Und ihren Abschluss dort mit 1,0 machte.

„Callie! Hallo, bist du anwesend?“ Als sie jemand rüttelte, erwachte Callie wieder aus ihren Gedanken. „Wo warst du denn?“ fragte Amelie, die sie gerüttelt hatte. „Ach, nirgendwo“, versuchte Callie sie abzulenken. „Ach komm, das glaube ich dir nicht.“ „Schon gut, ich erzähle es dir ja. Jetzt lass uns erst diese Vorlesung hinter uns bringen, okay?“ „Na gut“, nickte Amelie und die beiden, die immer noch vor dem Publikum auf der Bühne standen, begaben sich zu ihren Sitzen auf der Bühne und legten los.

„Und so war es damals“, beendete Callie ihre Erklärung. „Diese Mistkröte. Das kann sie doch nicht einfach machen“, regte sich Amelie auf. „Oh doch, das konnte sie.“ „Und seither warst du in deiner alten Schule unten durch?“ „Ja, das hat sie sehr gut hinbekommen. Alle haben mich gemieden und verspottet.“ „Wie gemein. Wenn ich die in die Finger bekomme.“ Callie bemerkt, dass Amelie ganz rot im Gesicht wurde und versuchte sie wieder etwas runterzubekommen.  Da hörte sie hinter sich eine Stimme.

„Hallo Callie.“ Sie drehte sich um und da stand sie, Jenny. Wie immer fies grinsend. Callie kochte vor Wut. Nach allem, was sie ihr angetan hat, wagte sie es hier aufzutauchen. Jenny wusste doch genau, dass sie der Star des Abends war. Schließlich schrieb und veröffentlichte sie ihre Bücher ja nicht unter einem Pseudonym, sondern unter ihrem richtigen Namen. Daraus ließ sich schließen, das Jenny mit Absicht hierhergekommen war, um Callie fertig zu machen.

Bevor Amelie sich auf sie stürzen konnte, zog Callie sie von Jenny weg. „Lass es bitte. Mit der werde ich alleine fertig.“ „Na gut, aber wenn sie dir auch nur einmal wehtut, dann ist sie dran.“ „Wow, so kenne ich dich ja gar nicht. Was ist aus der schüchternen und friedlichen jungen Frau geworden, die ich so mag?“ „Wenn man meiner besten Freundin wehtut, dann kann auch ich anders.“ „Danke, aber das würde nur einen Skandal geben. Ich werde schon alleine mit ihr fertig.“ „Okay“, sichtlich wütend drehte sich Amelie um und verschwand.

„Was willst du, Jenny?“ „Nun, wie der Zufall so will, bin ich Kolumnistin für Bücher bei Kölns angesagtestem Buchverlag. Und ich bin hier um dir etwas zu sagen. Deine Texte sind immer noch lächerlich, so wie damals. Und weiter als bis hier wirst du es nicht bringen, in deiner Karriere. Und das ist ein gut gemeinter Rat von mir. Hör auf zu schreiben.“ Mit böse funkelnden Augen schaute sie Callie an. Doch diesmal ließ sich Callie das nicht gefallen. Sie verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust und sagte zu Jenny:  „Deinen „gut“ gemeinten Rat kannst du dir sparen. Du siehst es doch selber, wie weit ich gekommen bin. Und solange ich meine beste Freundin habe, kann ich alles schaffen. Falls nicht und du behälst Recht, was meine Karriere angeht, dann ist das auch nicht schlimm. Denn meine beste Freundin und mein Erfolg werden immer da oder in meiner Erinnerung sein. Und nun verschwinde, sonst rufe ich die Polizei.“ Wütend drehte sich Jenny um und stapfte davon. „Super gemacht, ich bin stolz auf dich!“ Amelie sprang Callie in die Arme und drückte sie ganz fest. „Weißt du was, zur Feier des Tages lade ich dich auf Tee, Kuchen und Kekse ein, okay.“ Callie nickte. Dann stapften sie davon.

ENDE

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